Rollstuhlbasketball – barrierefrei und inklusiv

Die beliebte Sportart ist nicht nur barrierefrei, sondern auch inklusiv und offen für alle Geschlechter. Ob Fußgänger oder Rollstuhlfahrer, Frauen oder Männer – hier dürfen alle in einem Team antreten, die bereit sind, sich für die Spielzeit in einen Rolli zu setzen. Lust auf Action sollte man auch mitbringen, denn es geht ganz schön zur Sache. Das Besondere an diesem Sport?

Rollstuhlbasketballerhaben ein schnelles Tempo drauf.

SIe sind nicht zimperlich, wenn sie mit ihren Rollis gegeneinanderprallen und spielen mit Taktik und Strategie.

Außerdem haben Spieler bemerkenswerte Arm- und Bauchmuskeln.

SIe beherrschen Multitasking, denn sie müssen gleichzeitig den Rollstuhl und den Ball kontrollieren können.

All das macht diesen dynamischen Teamsport zu einer Disziplin mit viel Spaß und Körpereinsatz. Rollstuhlbasketball zählt zu den beliebtesten barrierefreien Sportarten weltweit.

Regeln im Rollstuhlbasketball

Die wichtigste Regel im Rollstuhlbasketball ist: Kein Fuß auf dem Spielfeld! Ansonsten ist das Spiel eng an die Regeln des Fußgängerbasketballs angelehnt. Größe des Spielfelds, Zonen und Spielerpositionen sind dieselben. Die Spielzeit dauert wie in der Deutschen Basketball Bundesliga vier mal zehn Minuten und es gelten dieselben Zeitregeln pro Angriff. Auch die Korbhöhe bleibt bei 3,05 Metern – die Spieler werfen aus einer Sitzhöhe von 52 cm Körbe.

Wichtig ist außerdem, dass der Rollstuhl für die Regeln genauso gewertet wird wie der Körper. Fährt ein Spieler mit Ballbesitz über die Seitenlinie, wird dies sofort als Abseits gezählt. Auch bei Fouls wird der Rollstuhl berücksichtigt. Wer den Rollstuhl mehr als Rammbock als für geschickte Abwehr einsetzt, kann schnell ein Foul kassieren.

Eine minimale Änderung gibt es bei der Schrittregel. Die heißt im Rollstuhlbasketball logischerweise Schubregel und besagt, dass man nicht mehr als zweimal den Rollstuhl anschieben darf, ohne den Ball abzugeben oder zu dribbeln. Während des Anschiebens liegt der Ball entweder auf dem Schoß oder der Basketballer schiebt nur mit einer Hand und hält in der anderen den Ball. Anders als im Fußgängerbasketball ist es im Rollstuhlbasketball erlaubt, den Ball nach dem Festhalten ein zweites Mal zu dribbeln.

Klassifizierung im Rollstuhlbasketball

Damit es bei der inklusiven Sportart trotzdem fair zugeht, werden die Spieler im Rollstuhlbasketball je nach Beeinträchtigung in einem Punktesystem klassifiziert. Je mehr Punkte ein Spieler erhält, desto geringer sind seine Beeinträchtigungen. Für ein Spiel darf die Summe der Punkte einer Mannschaft nicht höher als 14,5 sein. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass kein Team aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen benachteiligt ist.

Beinamputiert, querschnittsgelähmt, gehbehindert – beim Rollstuhlbasketball spielen Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen mit.

Vor allem die Stabilität im Rumpfbereich ist im Rollstuhlbasketball ausschlaggebend, denn je stabiler ein Spieler im Rollstuhl sitzt, desto besser kann er werfen und sich vor allem in Kontaktsituationen halten und den Rollstuhl kontrolliert einsetzen.

1-Punkte-Spieler

keine Beinbewegungen
geringe bis keine Rumpfkontrolle
eingeschränkte Sitzbalance (vorwärts und seitwärts)

2-Punkte-Spieler

keine Beinfunktion
partielle Rumpfkontrolle
Seitwärtsbewegungen und Drehung des Oberkörpers eingeschränkt

3-Punkte-Spieler

Gewisse Beinfunktionen vorhanden
Normale Rumpfkontrolle vorwärts
Eingeschränkte Rumpfkontrolle seitwärts

4-Punkte-Spieler

Geringe Einschränkungen der Beinfunktionen
Normale Rumpffunktion
Instabilität auf einer Seite

4,5-Punkte-Spieler

Geringe Einschränkungen der Beinfunktionen
Normale Rumpfbewegungen in alle Richtungen
ehr stabil in Kontaktsituationen

Rollstuhlbasketball ist für Menschen mit und ohne Behinderungen und jeden Geschlechts. Durch die Klassifizierung treten gleichstarke Teams gegeneinander an.

Das Punktesystem lässt außerdem Bewertungen zwischen den Stufen zu. Kann ein Spieler nicht eindeutig als 2- oder 3-Punkte-Spieler klassifiziert werden, erhält er eine 2,5. Spieler ohne Behinderung erhalten automatisch eine 4,5. Auf internationaler Ebene spielen jedoch nur Menschen mit einer Form von Beeinträchtigung.

Sonst gelten die gleichen Regeln wie beim Fußgängerbaskettball.